Unser FK Pirmasens hat es zum Jahresabschluss verpasst, noch einmal drei Punkte einzufahren und die Tabellenspitze in der Süd-Gruppe der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zurückzuerobern. Die Partie bei der U21 des 1. FC Kaiserslautern verlor „die Klub“ am Samstag 1:3.
„Ich glaube, wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt, dass wir dann mit 1:2 in die Kabine gehen ist aus meiner Sicht schon ein Stück weit enttäuschend“, sagte Trainer Martin Gries im Videointerview. „Und dann ist es so, dass wir in der zweiten Halbzeit zu wenig investiert und den FCK auch zu wenig bespielt haben.“
Die 928 Zuschauer sahen vor allem vor der Pause ein Top-Spiel, das diesen Namen zweifelsfrei verdient hatte. Von der ersten Minute an waren beide Teams hellwach und zeigten sich gewillt, auch offensiv häufig in Erscheinung zu treten. Die Führung gelang den Gastgebern durch Phinees Bonianga in der Anfangsphase, der einen gezielten Querpass zum 1:0 vollendete (11.).
„Wir haben nicht aufgesteckt, haben einen guten Fußball gespielt und uns auch einige Chancen rausgespielt“, sagte Yannick Grieß im Videointerview über die Phase nach dem Rückstand. „In der zweiten Halbzeit muss man dann definitiv sagen, dass es unter dem Strich zu wenig war, um hier heute das Spiel noch zu drehen.“
Die Blau-Weißen waren zunächst jedenfalls nicht geschockt und blieben im Angriff mutig: Luka Dimitrijevic wurde in der 17. Minute zentral vor dem Tor jedoch von der FCK-Defensive im letzten Moment aus dem Tritt gebraucht und kurze Zeit später bekam der in Rücklage geratene Grieß nicht genügend Druck hinter den Ball (21.).
Der 1:1-Ausgleich gelang schließlich dem zuvor glücklosen Dimitrijevic nach einer halben Stunde: Der 25-Jährige brachte einen Eckball von der linken Seite derart gefährlich vor das Gehäuse der Platzherren, dass Keeper Jonas-Janko Weyand kurz überfordert war und ihm der Ball ins Netz durchrutschte (30.).
Kurz vor Pause war es erneut Dimitrijevic, der mit einem Pfostentreffer für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgte. Nico Schauß stand beim anschließenden Nachschuss – der im Tor landete – im Abseits (42.). Auf der Gegenseite gab es Foulelfmeter für die „Roten Teufel“, als Angelos Stavridis zu Boden ging. Bonianga traf mit seinem zweiten Tor zur 2:1-Pausenführung aus Sicht der Kaiserslauterner (45.+3). Den Strafstoß „darf man in der Oberliga so nicht geben, ansonsten pfeift man in jedem Spiel fünf Elfmeter“, sagte FKP-Coach Gries.
Nach dem Seitenwechsel fehlten unserem FKP im Angriffsspiel dann häufig die Ideen. Auch wurden die Lücken in der Abwehr des Gegners zu selten gefunden, um gefährlich vor das Tor zu kommen. Im Gegenzug war der FCK vor allem durch schnelle Konter gefährlich. Angelos Stavridis hätte nach einer Stunde bereits das 3:1 erzielen können (60.), was ihm nicht gelang.
In einer nun deutlich ruppigeren Begegnung mit zahlreichen Unterbrechungen sorgte der eingewechselte Lennart Thum in der Schlussphase schließlich für die Entscheidung (79.) und traf zum 3:1-Endstand.
„Unter dem Strich bleiben wir ein Stück weit hinter den Erwartungen“, analysierte Martin Gries beim Rückblick auf das vergangene halbe Jahr. „Wir wollten ganz vorne mit dabei sein, in jeder Phase der Saison, und momentan halten wir diesen Plan leider nicht ein.“
Auch Yannick Grieß betonte: „Es ist schwierig, in der Tabelle jetzt ganz nach vorne zu blicken. So vermessen dürfen wir aktuell nicht sein.“ Nun gelte es, eine gute Vorbereitung zu spielen. Im Frühjahr warten dann die beiden letzten Spiele der Qualifikationsrunde zu Hause gegen den FC Arminia Ludwigshafen (24.02.) und auswärts bei der Drittliga-Reserve der SV 07 Elversberg (05.03.).
1. FC Kaiserslautern: Weyand, Franz, Basenach, Scharwath, Bonianga (64. Erkus), Stavridis (87. Heckmann), Catovic (49. Thum), Nicklis (64. Haas), Ludwigs, Aghajanyan (87. Leibrock), Kabashi
FK Pirmasens: Reitz, Jonas Vogt (54. Scherpf), Schauß (86. Doll), Bohl (86. Gutmann), Grieß, Kern, Becker, Eichhorn (72. Scholler), Dimitrijevic, Grünnagel, Zimmer
Tore: 1:0 Phinees Bonianga (11.), 1:1 Luka Dimitrijevic (30.), 2:1 Phinees Bonianga (45.+3, Foulelfmeter), 3:1 Lennart Thim (79.)
Zuschauer: 928
Schiedsrichter: Luca Schlosser (SRA: Yannis Bernhard, Felix Schulz)